Studien zu extrahierbaren und auslaugbaren Stoffen aus biologischen Einweg-Kunststoffsystemen (SUS), die Sie dabei unterstützen, Risiken durch auswaschbare Substanzen aus SUS-Komponenten zu bewerten und zu kontrollieren.

Risikobasierte Studien zu extrahierbaren und auslaugbaren Stoffen (Extractables and Leachables, E&L) in biologischen Einwegsystemen aus Kunststoff tragen dazu bei, eine sichere, wirksame und qualitativ hochwertige Herstellung von biopharmazeutischen Arzneimitteln oder Impfstoffen zu gewährleisten. Es gibt eine Reihe relevanter Leitfäden, darunter die USP <665>/<1665>, die Biophorum Operations Group (BPOG) und andere. Die Navigation in diesen Leitlinien kann schwierig sein, und geeignete Programme für extrahierbare und auslaugbare Stoffe sind komplex.

USP <665> und USP <1665>
Die aktualisierten Kapitel der USP <665> und <1665> beziehen sich auf Einweg-Kunststoffkomponenten und -systeme, die zur Herstellung von pharmazeutischen und biopharmazeutischen Produkten verwendet werden. Das Kapitel USP <665> definiert eine durchsetzbare Anforderung, während das Kapitel USP <1665> Anleitungen zu Risikobewertungsansätzen und zur Umsetzung dieses Kapitels enthält, beginnend mit einer Anfangsbewertung und einer Risikobewertung. Bei dieser Risikobewertung werden die verfügbaren Daten und das Interaktionsrisiko aller beteiligten Materialien mit Hilfe einer Risikobewertungsmatrix berücksichtigt. Die beiden Kapitel der USP <665> und <1665> wurden offiziell 2024 verabschiedet, werden aber erst ab 2026 wirksam. Dies gibt den Beteiligten zwar etwas Zeit, sich vorzubereiten, doch ist es wichtig, jetzt Schritte zur Umsetzung dieser Kapitel zu unternehmen, um für diese Frist gerüstet zu sein.

BPOG-Leitfaden für die Bewertung von extrahierbaren und auslaugbaren Stoffen
Die BioPhorum Operations Group (BPOG) hat zwei wichtige Leitfäden veröffentlicht, die helfen sollen, potenzielle Risiken im Zusammenhang mit auslaugbaren Verunreinigungen, die von Einwegkomponenten freigesetzt werden, zu kontrollieren. Diese BPOG-Dokumente umfassen den „Best Practices Guide for Evaluating Leachables Risk from Polymeric Single-Use Systems Used in Biopharmaceutical Manufacturing“ und das „Standardized Extractables Testing Protocol for Single-Use Systems in Biomanufacturing“ und werden von bioprozesstechnischen und biopharmazeutischen Zulieferbetrieben als Best Practice für die Prüfung von SUS-Komponenten auf extrahierbare und auslaugbare Bestandteile verwendet. Beachten Sie, dass das BPOG-Protokoll/der BioPhorum-Leitfaden zwar auf die einschlägigen USP-Kapitel verweist und von vielen Branchenvertretern als Best Practice angesehen wird, es sich dabei jedoch nicht um formale regulatorische Dokumente handelt.

Weitere wichtige Leitlinien sind Teil 8.131 des GMP-Anhangs I, PQRI für PODPs (2013), CDER von der FDA (2008), EMA und Biokompatibilitätstests gemäß ISO 10993-18. Diese verschiedenen Leitlinien sollten je nach Anwendung und Region von Interesse angewandt werden, und das Studiendesign sollte wissenschaftlich begründet sein.

Bewertung von extrahierbaren Stoffen aus Beuteln, Schläuchen, Ventilen und mehr für die Bioprozesstechnik
Die Anwendung von Einwegtechnologien und Einwegkomponenten in der Bioprozessindustrie nimmt aufgrund der Effizienz dieser Systeme zu. Zu den Materialien für die Bioprozessindustrie gehören Einweg-Medienbeutel, Schläuche, Anschlüsse, Probenahmesysteme, Elastomerteile (z. B. Dichtungen, O-Ringe), Pufferbehälter, Mischsysteme, Ventile, Sensoren, Bioreaktoren, Membranadsorber, Chromatographiesäulen sowie Perfusions- und Tangentialfluss-Filtrationskassetten.

Alle diese Komponenten können potenziell mit dem biopharmazeutischen Produkt oder den Prozessflüssigkeiten in Kontakt kommen. Diese SUS-Komponenten werden ständig überarbeitet und verbessert, um effektivere (weniger Kontaminationsrisiken, geringere Reinigungs- und Validierungskosten) und konformere Produkte mit verbesserten Extractables/Leachables-Profilen zu ermöglichen. Folglich ist es wichtig, die kontinuierliche Einhaltung von Vorschriften und die Kompatibilität mit dem Produktionsprozess/Produkt nachzuweisen, um sichere, wirksame und qualitativ hochwertige biologische Endprodukte oder Impfstoffe zu gewährleisten, und die Prüfung auf extrahierbare Bestandteile ist ein Schlüsselelement der SUS-Ausrüstung.

Wissenschaftlich geleitete E&L-Studien für Single-use-Systeme
Diese Studien können eine Herausforderung darstellen. Unsere Wissenschaftler in unserem GMP-Labor in Reinach, Schweiz, verwenden jedoch einen schrittweisen, risikobasierten Ansatz, der die Erwartungen der Behörden erfüllt und eine solide Datengenerierung ermöglicht. In der Regel konzipieren wir eine Studie zu extrahierbaren und auslaugbaren Stoffen und ein Methodensetup, das eine umfassende Analyse der extrahierbaren und auslaugbaren Stoffe einschließlich flüchtiger und nicht flüchtiger Verbindungen umfasst. Die Studie zu extrahierbaren Stoffen würde mehrere Techniken umfassen (z. B. HS-GC-MS, GC-MS, LC-MS oder ICP-MS), wobei die Analyse der analytischen Bewertungsschwelle (Analytical Evaluation Threshold, AET) und das Studiendesign den empfohlenen Industrierichtlinien folgen würden, wie z. B. dem USP <665>/USP <1665> oder dem BioPhorum Best Practices Guide for Extractables Testing of Polymeric Single-Use Components used in Biopharmaceutical Manufacturing (BPOG-Protokoll, Mai 2020).

Konzeption und Technologien der analytischen Studie
Extraktionen sowohl mit organischen als auch mit wässrigen Lösungsmitteln und Formulierungen/Placebos sind erforderlich, um das „Bild“ unter den ungünstigsten Bedingungen zu ermitteln. In der Regel werden bei Studien zu extrahierbaren Stoffen aggressive Bedingungen angewandt, wie erhöhte Temperaturen, Lösungsmittel und Expositionszeiten, um potenzielle extrahierbare Stoffe zu zwingen, in das Lösungsmittel zu migrieren. Analytische Screening-Methoden zur Charakterisierung extrahierbarer Stoffe sollten umfassend sein und flüchtige, halbflüchtige und nichtflüchtige organische Verbindungen sowie Elementaranalysen für anorganische Verbindungen wie Metallverunreinigungen umfassen. Durch unser schrittweises Vorgehen bei Studien zu extrahierbaren/auslaugbaren Stoffen unterstützen die von uns generierten Daten die Bewertung potenziell auslaugbarer Stoffe im Endprodukt und helfen Ihnen bei der Feststellung, ob auslaugbare Verunreinigungen in sicherheitsrelevanten Mengen vorhanden sind.

Spezialisiertes Fachwissen zu extrahierbaren und auslaugbaren Stoffen für Einwegsysteme in der Bioprozesstechnik
Unsere Experten verfügen über mehr als 25 Jahre Erfahrung in der spezialisierten analytischen und toxikologischen Bewertung von extrahierbaren und auslaugbaren Stoffen für viele Produkttypen, wie z. B. vorgefüllte Spritzen, großvolumige parenterale Produkte, transdermale Verabreichung, oral inhalierte und nasale Arzneimittel (OINDP), medizinische Einmal- und Einweggeräte, bedruckte Verpackungen und Bioverarbeitungsanlagen.

Unser Wissen über Polymere, Kunststoffe und Verpackungsmaterialien ermöglicht es uns, Komponenten aus den komplexesten Polymerformulierungen zu identifizieren, einschließlich Klebstoffen, Additiven und Stabilisatoren sowie deren Abbauprodukten. Unsere Berater bieten eine erstklassige Evaluierung und Bewertung bestehender Datenlücken bei Studien zu extrahierbaren und auslaugbaren Stoffen, und durch strategisches Screening oder quantitative Studien bieten wir die richtige Studie für Ihr Produkt. Unsere hauseigenen Toxikologen führen eine umfassende Bewertung und Sicherheitsbeurteilung der Daten von E/L-Laborstudien durch.

Wir setzen unser fundiertes Wissen über potenzielle Verunreinigungen in Verbindung mit Medizinproduktmaterialien ein, um das Risiko von auslaugbaren Stoffen selbst für die komplexesten Medizinprodukte und Kombinationsprodukte genau zu bewerten. Unser Team entwirft und liefert robuste Analyseprogramme zur Unterstützung Ihrer Datenanforderungen für nachfolgende toxikologische Risikobewertungen oder für Einreichungen bei den Aufsichtsbehörden. Unser Fachwissen umfasst:

  • Entwicklung und Validierung von Analysemethoden
  • Messung von extrahierbaren und auslaugbaren Stoffen aus Medizinprodukten
  • Extrahierbare und auslaugbare Stoffe für pharmazeutische Behälterverschlusssysteme
  • BPOG-Studien zu extrahierbaren und auslaugbaren Stoffen zur Unterstützung der Bioprozesstechnik
  • In-Use-Simulationsstudien
  • Bewertung von Verarbeitungsrückständen
  • Charakterisierung von Materialien nach ISO 10993-18
  • Batch-to-Batch-Verifizierung von Verarbeitungsmaterialien
  • Prüfung und Analyse von Partikeln und Studien zur Partikelfreisetzung
  • Prüfung von Kunststoffen und Behältern: USP <661>, USP <232>
  • Stabilitäts- und Alterungsstudien unter kontrollierten ICH-Lagerbedingungen
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