Tests auf extrahierbare und herauslösbare Bestandteile (sog. Extractables und Leachables Studien) zur Quantifizierung und Bewertung von Risiken im Zusammenhang mit Verunreinigungen und niedermolekularen Komponenten, welche aus pharmazeutischen Verpackungen (Container Closure Systems bzw. CCS), Prozesskontaktmaterialien (z.B. Filter, Tubings, Single Use Systeme) oder Medizinprodukten in pharmazeutische Formulierungen migrieren können bzw. direkt vom Patienten aufgenommen werden.

Tests auf Extractables und Leachables (E&L) sind entscheidend für die Identifizierung und Quantifizierung potenziell schädlicher herauslösbarer Verunreinigungen, die aus pharmazeutischen Packmaterialien in pharmazeutische Produkte migrieren können. Die so kontaminierten Produkte und das damit verbundene Risiko für die Gesundheit der Patienten kann erhebliche Qualitätsprobleme verursachen.

Eine E&L-Studie kann helfen potenzielle Quellen von herauslösbaren Bestandteilen durch Extraktionsstudien unter kontrollierten Bedingungen (Controlled Extractables Studies, CES) zu identifizieren und so ein Profil der extrahierbaren Komponenten zu erstellen. Potenzielle Quellen von Extractables sind z.B. Antioxidantien, Weichmacher, Farbstoffe, Metallkatalysatoren oder auch Polymerabbauprodukte. Diese stellen möglicherweise ein toxikologisches Risiko dar, können aber auch den Abbau des Arzneimittels selbst fördern, insbesondere bei Biopharmazeutika. Pharmazeutische Verpackungen, Bioprozessmaterialien, Medikamentenverabreichungssysteme oder implantierbaren Medizinprodukte bestehen oft aus Mischungen verschiedener Kunststoffe, Elestomere, Glasmaterialien, bedruckten Oberflächen und Beschichtungen. Der Material-Mix kann sehr komplex sein, daher ist es wichtig, dass Studien zu Extractables und Leachables speziell auf Ihr Arzneimittel und die verwendeten Materialien der Verpackungssysteme (Primär- und Sekundärverpackung) abgestimmt werden, damit die Risiken in Zusammenhang mit den herauslösbaren Verunreinigungen fachgerecht beurteilt werden können. 

Erfüllung der regulatorischen Erwartungen an die Analyse von Extractables und Leachables 
Die Erwartungen der Aufsichtsbehörden entwickeln sich ständig weiter, wobei immer strengere Anforderungen an die Bewertung von Arzneimittelverpackungen und Prozesskontaktmaterialien für jedes neue Produkt gestellt werden. Unsere Wissenschaftler führen E&L-Analysen in Übereinstimmung mit regionalen Richtlinien, international anerkannten Normen sowie nach den Vorgaben der guten Herstellungspraxis (Good Manufacturing Practice, GMP) durch.   

Der Studienaufbau erfolgt in Übereinstimmung mit den Leitlinien des Forschungsinstituts für Produktqualität (Product Quality Research Institute, PQRI), den Anforderungen des Arzneibuchs der Vereinigten Staaten (United States Pharmacopeia, USP) z. B. die USP-Kapitel <665>, <1665>, <1663>, <1664> und <1664.1> zu Extractables und Leachables, der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA-Guideline für Packmaterialien), des Leitfadens der US-Nahrungs- und Arzneimittelaufsichtsbehörde (Food and Drug Administration, FDA) zu Extractables und Leachables, der BioPhorum (BPOG)-Leitlinie zu Prozesskontaktmaterialien und der ISO 10993-Normen-Serie zur Biokompatibilität und physikalisch-chemischen Charakterisierung von Medizinprodukten.  

E&L-Strategien 
Als ersten Schritt sammeln wir alle Informationen über Ihr Verpackungssystem, um ein robustes Bild potenzieller Quellen für Extractables zu erstellen. Die Kombination unserer Erfahrung in der Methodenentwicklung in Verbindung mit unserem umfassenden Wissen über Extractables, Leachables und der zugehörigen Leitlinien bedeutet, dass wir potenzielle Risikoquellen durch strategische Screening-Studien antizipieren und identifizieren können. Typische Studien umfassen die Beurteilung von Extractables aus Verpackungskomponenten, die Beurteilung von Leachables in Arzneimittelproben, z.B. analysiert in Stabilitätsmustern, und die Beurteilung extrahierbarer Substanzen aus Produktionsequipment oder Singe Use Materialien.  

Wir bieten eine Methodenvalidierung für Extractables und Leachables, die der guten Herstellungspraxis (GMP) entspricht und für Prüfungen von Stabilitätsmustern verwendet werden kann. Ein breites Spektrum an Verpackungssystemen oder Medical Devices wird so abgedeckt. Unterschiedlichste Produkte und Verpackungen können analysiert werden, z.B. Fertigspritzen, großvolumige parenterale Produkte, oral inhalierte und nasale Arzneimittel (orally inhaled and nasal drug products, OINDP), medizinische Einmal- und Einwegausrüstung, bedruckte Verpackungen oder Sekundärverpackungen (Migration aus Etiketten, Tinten und Farbstoffen). Extractables die aus Medizinprodukten (ISO10993-17/18), Medikamentenverabreichungssystemen, implantierbaren Medizinprodukten und anderen Geräten wie z.B. Verdampfungssystemen stammen, können ebenfalls analysiert und beurteilt werden.   

Unsere globale Expertise in der Analyse von Extractables und Leachables 
Unsere Experten verfügen über mehr als 30 Jahre Erfahrung in der analytischen Erfassung und toxikologischen Beurteilung von Extractables und Leachables. Unser hochspezialisierter Standort in der Nähe von Basel bearbeitet jährlich bis zu 100 Extractables und Leachables Studien für globale Kunden aus allen Teilen der Welt.  

Unsere E&L-Expertise, die durch unser Fachwissen über Polymeradditive, verschiedene Kunststoffklassen und Verpackungsmaterialien ergänzt wird, ermöglicht es uns, auch Komponenten aus sehr komplexen Polymerformulierungen sicher zu identifizieren, darunter Verbindungen wie Klebstoffe, funktionale Additive, Prozesshilfsmittel und Stabilisatoren sowie deren Abbauprodukte. Unsere Berater bieten erstklassige Bewertung und helfen bei der Beurteilung bestehender E&L-Datenlücken. Egal ob strategisches E&L-Screening oder quantitative Analysen, bieten wir Ihnen die richtige Studie für Ihr Produkt. Intertek bietet auch Empfehlungen und Unterstützung bei der Erstellung von Datenpaketen im Zusammenhang mit E&L-Tests und führt umfassende toxikologischen Risikobewertungen durch.

Wir füllen die Begriffe Qualität und Sicherheit mit Leben und bieten umfassende Qualitätssicherungskompetenz, die Ihnen dabei hilft, Qualitäts-, Sicherheits- und regulatorische Normen zu erfüllen und zu übertreffen.  

Analytische Ansätze für Extractables- und Leachables-Prüfungen 
Unsere analytischen Teams können sowohl organische als auch anorganische Verunreinigungen durch die Anwendung einer Reihe von High-End-Analyseinstrumenten bestimmen, einschließlich – je nach Analyse – Flüssigkeitschromatographie, gekoppelt mit hochauflösender Massenspektrometrie (High Resolution Mass Spectrometry, LC-MS/MS bzw. HRMS), Gaschromatographie, gekoppelt mit hochauflösender-Massenspektrometrie (GC-MS/MS bzw. HRMS) und induktiv gekoppelte Plasmaspektroskopie (Inductively Coupled Plasma – ICP-MS). Zusätzlich zu den lösungsmittelbasierten Extraktionen wenden wir verschiedene automatisierte lösungsmittellose Extraktionsmethoden an, wie z. B. die Festphasen-Mikroextraktion (Solid-Phase Microextraction, SPME), dynamische Head-Space-Probenvorbereitung und die thermische Desorption, um die Charakterisierung und das Verständnis der Materialien zu verbessern.  

Dienstleistungen für kontrollierte Extratacbles-Studien (CES)  

  • Methodenentwicklung für kontrollierte Studien zu extrahierbaren Bestandteilen
  • Identifizierung von Extractables mittels hochauflösender GC-MS/MS und LC-MS/MS, gemäß USP <1663>, Beurteilung von extrahierbaren Bestandteilen im Zusammenhang mit pharmazeutischen Verpackungs-/Verabreichungssystemen
  • Identifikation komplexer Polymerformulierungskomponenten
  • Screening oder quantitative Studien zur Analyse von Zusatzstoffen in Polymeren, wie Stabilisatoren, deren Abbauprodukte und sonstiger Inhaltsstoffe
  • Schnelle, eindeutige Identifizierung von extrahierbaren Verbindungen, einschließlich deren Verunreinigungen und Abbauprodukte.
  • Modifizierung spezifischer Methoden für extrahierbare Bestandteile zur routinemäßigen Prüfung von E&L
  • Studien zu Extractables in Medizinprodukten und medizinischen/pharmazeutischen Verpackungen

Dienstleistungen für Leachables

  • Vollständige Identifizierung von auslaugbaren Bestandteilen für pharmazeutische Verpackungen, Arzneimittelverabreichungssysteme, implantierbare Medizinprodukte und andere Systeme, wie Verdampfer oder Beatmungsgeräte
  • Methodenvalidierung gemäß guter Herstellungspraxis (GMP)
  • Beurteilung von herauslösbaren Verpackungsbestandteilen gemäß USP <1664>, Beurteilung von Leachables direkt in pharmazeutischen Formulierungen z.B. nach Lagerung in pharmazeutischen Verpackungs-/Verabreichungssystemen
  • Durchführung und Beurteilung spezifischer Studien in oral inhalierten und nasalen Arzneimitteln (OINDP), einschließlich Dosierinhalatoren (Metered Dose Inhaler, MDI), Nasensprays, Inhalationslösungen, Suspensionen und Trockenpulverinhalatoren (Dry Powder Inhaler, DPI) gemäß USP <1664> und PQRI

Toxikologische Beurteilungen 
Toxikologische Beurteilungen dienen zur Bestimmung des Risikoniveaus, welches sich aus der Exposition eines Patienten gegenüber einer Chemikalie ergibt. Toxikologische Gutachten können unter Verwendung der Daten aus Extractables- oder Leachables-Studien durchgeführt werden. Unsere internen Toxikologen führen Bewertungs- und Sicherheitsbeurteilungen durch, um potenzielle Risiken zu identifizieren und Testresultate zu interpretieren. Auch können vorhandene Daten auf Lücken hin untersucht werden. 

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